Verantwortungsvoll im Naturpark unterwegs
Das Gebiet des Naturparks Nagelfluhkette ist etwas ganz Besonderes. Es zeichnet sich durch zahlreiche Pflanzen, Tiere und Lebensräume aus, die in weiten Teilen Mitteleuropas selten geworden sind. Jeder Land- und Forstwirt, aber auch jeder Besucher des Parks, sollte sich deshalb bewusst sein, dass er für die Bewahrung der großen Artenvielfalt und für den Erhalt der einzigartigen Kultur- und Naturlandschaft mitverantwortlich ist. Im Naturpark helfen zwei aufeinander abgestimmte Besucherlenkungsinitiativen dabei, ein besseres Miteinander von Mensch und Natur zu ermöglichen. (Quelle: Naturpark Nagelfluhkette)
Kultur und Tradition
Rings um die Nagelfluhkette präsentieren sich die Orte mit einem intakten Vereinsleben sowie vielen kulturellen Veranstaltungen und traditionsreichen Festen – so beim „Funken“, beim Viehscheid oder den Berggottesdiensten. Viele Museen wie die Juppenwerkstatt, das Frauenmuseum, das Bergbauernmuseum oder die vielen Heimatmuseen bewahren mit Akribie das Erbe der Region.
Die kräuterreiche Nahrung auf den Bergwiesen sorgt für gesunde Tiere und beste Milch. Der schmackhafte Bergkäse entsteht direkt vor Ort auf den Sennalpen oder in den Dorfkäsereien – in traditioneller Arbeit. Bei einer Wanderung in den Bergen ist die Land- und Alpwirtschaft des Naturparks erlebbar – sie erzeugt die regionstypischen Qualitätsprodukte wie Käse, Milch, Butter und Joghurt, aber auch Schnäpse und Liköre oder Wurst, Speck und Honig, die von zahlreichen Direktvermarktern in den Dorfsennereien und Bauernhofläden angeboten werden.
Handwerk
Solide Handwerks- und Industriebetriebe in den Tälern des Naturparks sind Garant dafür, dass die Bewohner ihr Auskommen nahe der Heimat haben und anspruchsvolle und adäquate Beschäftigung finden. So bleibt die Wirtschaftskraft in der Region und lange Wege werden vermieden.
Nagelfluh
Nagelfluh – im Allgäu auch „Herrgottsbeton“ genannt – ist ein betonartig festes Gestein, das im Naturpark weit verbreitet ist. Es besteht aus größeren und kleineren rundlichen Geröllen („Flusskieseln“), die auf natürliche Weise verkittet worden sind und somit einen meist sehr festen Stein bilden.
Die Entstehung des Nagelfluhs begann vor etwa 30 Millionen Jahren, in der Tertiärzeit. Damals gab es bereits die Alpen, aber die hohen Berge lagen – im Vergleich zu heute – deutlich weiter im Süden. Im Alpenvorland breitete sich ein großes, dicht bewaldetes Tiefland aus, das sich vom Rand der Alpen bis über die Donau hinaus nach Norden erstreckte. Rasch fließende Alpenflüsse brachten Schlamm, Sand und rundgerollte Steine von Süden her aus den Bergen mit. Das gröbste Material blieb am Fuße der Berge liegen, wo nach und nach riesige nach Norden abfallende Kiesfächer entstanden. Mit der Zeit verkittete der im Grundwasser liegende Flusskies, bis er schließlich betonartig fest war.
(Quelle Naturpark Nagelfluhkette)
Energieversorgung
Wir beziehen unseren Strom von den Oberstaufner Weißachtal-Kraftwerken eG, natürlich aus dem Naturpark. In den Kraftwerken Krebs und Eibele wird sauberer Strom aus Wasserkraft produziert. Verglichen mit der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken erspart diese Art der Gewinnung unserer Umwelt damit jährlich 6.440 Tonnen CO².